Photovoltaik mit Speicher: Auch kleine Anlagen rechnen sich – dank smarter Direktvermarktung
Lange galt die Annahme, dass sich kleine Photovoltaik-Anlagen ohne Förderung kaum wirtschaftlich betreiben lassen. Doch das hat sich grundlegend geändert: Dank sinkender Kosten für PV- und Speichersysteme, digitaler Optimierung und neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen können auch private Haushalte und kleine Gewerbe heute mit ihrer Solaranlage und einem Batteriespeicher attraktive Erträge erzielen – ganz ohne EEG-Förderung.
Ein entscheidender Faktor ist die Direktvermarktung: Mit dem beschleunigten Rollout von Smart Metern und dynamischen Stromtarifen können Anlagenbesitzer ihren Solarstrom gezielt dann ins Netz einspeisen, wenn die Börsenpreise besonders hoch sind – etwa morgens und abends. Batteriespeicher und intelligente Energiemanagementsysteme ermöglichen es, den selbst erzeugten Strom zu speichern und zum optimalen Zeitpunkt zu verkaufen. So lassen sich deutlich höhere Einnahmen erzielen als mit der klassischen Einspeisevergütung.
Eine Beispielrechnung im Artikel zeigt: Bei einer 10 kWp-Anlage mit 30 kWh Speicher kann der durchschnittliche Verkaufspreis des eingespeisten Stroms auf 12,7 Cent pro kWh steigen – verglichen mit nur 7,96 Cent bei der Einspeisevergütung. Die Investition in den Speicher amortisiert sich so bereits nach etwa drei Jahren.
Auch im Winter bringt ein dynamischer Stromtarif Vorteile: Der Speicher kann günstig geladen und der Strom später verbraucht werden, was die Stromkosten weiter senkt. Neue gesetzliche Regelungen wie die Pauschaloption und die Förderung von bidirektionalem Laden (Vehicle-to-Grid) eröffnen zusätzliche Einnahmequellen.
Fazit: Photovoltaik mit Speicher ist heute auch für kleine Anlagen wirtschaftlich attraktiv – und das ganz ohne Förderung. Die Kombination aus Digitalisierung, flexibler Direktvermarktung und sinkenden Speicherpreisen macht die Energiewende für alle zugänglich und rentabel.